Der Code für ein neues Leben

Dieser Radiobeitrag lief zuerst im dradiowissen.de und kann hier nachgehört werden. 

„Re:coded“ ist eine Programmierschule im Nordirak, die Geflüchteten das Coden im Schnelldurchlauf beibringt. Das ist eine Perspektive für die Schüler, aber auch eine kostengünstige Lösung für Unternehmen.

An der Re:coded Programmierschule lernen rund vierzig Geflüchtete zwischen 25 und 35 Jahren in sechs Monaten zu coden. Die Männer und Frauen an den Laptops sind Kriegsflüchtlinge. Sie kommen aus Aleppo, Damaskus oder Mossul.

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Hoffen auf Likes

Julia und Albina sind Blogger und Influencer. Mehrmals die Woche schicken ihnen Modemarken umsonst Klamotten, Schuhe und Schminke. Diese sollen Julia und Albina auf Snapchat, Instagram und ihrem Blog „authentisch“ präsentieren und dafür möglichst viele Likes von ihren Fans sammeln. Das Handy legen sie selten aus der Hand, jeder Moment wird auf unterhaltsame Art gepostet und geteilt. Doch während Julia bereits über 20,000 Follower zählt, steht Albina mit knapp über 1000 Fans noch am Anfang. Gemeinsam dokumentieren sie ihren Alltag.

Dieser Film wurde gemeinsam mit Charlotte Schönberger produziert und erschien zuerst auf ze:tt

Bureaucrazy – App gegen Ämter

Formulare, ungeklärte Zuständigkeiten, Behördendeutsch. Die syrischen Brüder Munzer und Mohammad Khattab sind seit einem Jahr in Deutschland. Seit ihrer Ankunft versuchen sie, sich in den Wirren der deutschen Bürokratie zurecht zu finden.

Eine App soll helfen. Die Brüder haben sie programmiert, auch damit andere Neuankömmlinge es leichter haben. „Bureaucrazy“ übersetzt Behördendokumente und hilft bei der Orientierung im Berliner Behörden-Wirrwarr. Programmieren haben sie an der ReDi-School gelernt. Das Berliner StartUp will Geflüchtete in die IT-Branche vermitteln. Die App der Khattab-Brüder ist noch nicht auf dem Markt – bisher fehlt die Finanzierung.

Wer „Bureaucrazy“ unterstützen möchte, kann das hier tun: http://bit.ly/2bsa8vh

Ein Film von Christina zur Nedden und Gesa Steeger.

Kamera: Philipp Meise
Montage: Olaf Voigtländer

Das Ende ihrer Flucht

Dieser Beitrag erschien zuerst in der taz.am wochenende und auf taz.de

Soubhi Fallaha flog in den Sechzigern von Syrien nach Frankfurt, um zu studieren. Seit letztem Jahr ist auch seine Familie da. Sie kam übers Meer.

Familie Fallaha in Frankfurt / Foto: Bernd Hartung

Familie Fallaha in Frankfurt / Foto: Bernd Hartung

Soubhi Fallaha sagt: „Das ist Bisous. Er ist auch Flüchtling. Eines Tages stand er vor unserer Tür, vollkommen ausgehungert. Er war geschlagen worden. Jedes Mal, wenn man ihn berühren wollte, zuckte er zusammen.“ Bisous streift um die Beine der Menschen, die sich an den Tischen vor Herrn Fallahas Laden Kaffee gönnen – einen oder zwei. Manche rauchen. Bisous ist ein junger Kater.

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Was hilft gegen IS-Propaganda im Netz? Terror-Satire liken und teilen

Dieser Beitrag erschien zuerst auf wired.de

Wie wehrt man sich gegen IS-Propaganda im Internet? Mit Humor, sagen Islamwissenschaftler und deutsch-muslimische Satiriker auf der re:publica in Berlin. Und vor allem auch, indem man Terrorismus-Satire likt und teilt.

Im Januar trauten „Beliebers“ ihren Augen nicht als unter dem Hashtag #JustinBieber ein Exekutions-Video auf Twitter auftauchte. Der selbsternannte „Islamische Staat“ hatte den Erfolgs-Hashtag an einen Link zu einem Rekrutierungsvideo geklebt in der Hoffnung ein paar der rund 70 Millionen meist jugendlichen Follower des Bieber-Kanals für den Dschihad zu begeistern.

Für IS-Kämpfer dient der Westen als Feindbild, sie nutzen für ihre Zwecke jedoch genau die Mechanismen westlicher Popkultur. So erreichen sie Jugendliche, die im Internet womöglich nach Sinn suchen und sich konkreten Rat für ihr Leben erhoffen. Der IS ist mit Videos, Fotos, Info-Seiten zur Stelle. Und die erreichen ihr Publikum auch dadurch, dass Medien die Inhalte teilen – zwar zu Demonstrationszwecken und mit journalistischer Distanz. Aber so verbreitet sich die Propaganda.

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