Dieser Beitrag erschien zuerst in der taz.am wochenende vom 25./26. Juli 2015 und auf taz.de

Achtmal hat Florian Bartholomäi im „Tatort“ schon den Mörder gespielt. Reizt das? Ein Gespräch über fiese Rollen und die Grenzen der Moral.

taz.am wochenende: Herr Bartholomäi, als Schauspieler haben Sie im Tatort Menschen ertränkt, geschubst, erwürgt, vergewaltigt, vergiftet, erschlagen und erstochen. Immer sind Sie der Mörder.

Florian Bartholomäi: Nicht immer.

Schon acht Mal.

Mir fällt gerade auf: Ich habe noch nie jemanden erschossen.

Würden Sie gerne?

Auf jeden Fall! Ich würde auch gern mal erschossen werden.

Sie sehen total harmlos aus. Wieso werden Sie so oft als Mörder gebucht?

Es hat damit angefangen, dass man mir eine Rolle als der typische Opfer-Täter anbot. Der Typ, der nur „aus Versehen“ jemanden umbringt, der normal aussieht und dem man nichts Schlimmes zutraut. Ich habe aber auch schon durch und durch böse Typen gespielt. Ich bin unsicher, weshalb mein filmisches Strafregister solche Ausmaße angenommen hat. Vielleicht ist es ja gerade spannend, wenn der Mörder nicht aussieht wie der typische Bösewicht.

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