Die G-20-Außenminister ringen in Indien um die Position zum Ukraine-Konflikt. Für die Vertreter des Westens wird dabei klar, dass China so eng an der Seite Russlands steht wie selten zuvor. Und noch eine weitere schmerzhafte Realität müssen sie akzeptieren.

Man sieht dem Land seinen Stolz auf die Gastgeberrolle an. Neu-Delhis Straßen sind gesäumt von frischen Blumen, fast an jeder Fahrrad-Rikscha klebt ein G-20-Aufkleber. Alle paar Meter sind Banner hochgezogen, die das Außenministertreffen der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer ankündigen und die Delegierten willkommen heißen. Indien propagiert seit Monaten auch ein Thema, das im Mittelpunkt seiner G-20-Präsidentschaft stehen soll: die Bedürfnisse der Entwicklungsländer. Das Land mit seinen inzwischen 1,4 Milliarden Menschen ist an manchen Orten hoch entwickelt, an anderen noch völlig rückständig. Man hält sich für den idealen Vermittler zwischen den Industrienationen und den armen und ärmsten Staaten dieser Erde.

Aber beim G-20-Außenminister-Treffen am Donnerstag verschwand dieser Punkt im Schatten. Nur ein Thema dominierte die Zusammenkunft: der Ukraine-Krieg. In der indischen Hauptstadt trafen die westlichen Chefdiplomaten der G 7 auf Russland und China. Dazu kamen zahlreiche Staaten, die zwischen den Blöcken stehen, von beiden umworben werden und mit beiden gute Beziehungen pflegen. Nicht zuletzt Gastgeber Indien. Die große Frage war deshalb im Vorfeld: Würde das Treffen eine Chance sein voranzukommen bei der Lösung des Konflikts? Die Antwort lautete am Ende eines turbulenten Tages eindeutig: Nein.

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