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Warum es in Ostasien keine Querdenker-Demos gibt

Nch einem Corona-Ausbruch in einer Sektengemeinde in Südkorea hatten die Infizierten gleich zweimal Grund zur Sorge: erstens, selbst erkrankt zu sein. Und zweitens, dafür öffentlich verurteilt und online gemobbt zu werden.

In Asien ist die Zahl der Corona-Infektionen im Vergleich zu Europa sehr niedrig. Neben guter Vorbereitung, hohen Testkapazitäten und einer konsequenten Kontaktverfolgung liegt das auch daran, dass ein starker sozialer Druck besteht, sich an die Regeln zu halten. Proteste von Corona-Leugnern etwa sind undenkbar. Vielmehr zeigt sich in diesen Ländern ein anderes Extrem: Eine Covid-19-Erkrankung kann zu einem sozialen Stigma führen, weil sie als selbst verschuldet gilt und die Gemeinschaft gefährdet.

Wer sich in Deutschland mit dem Coronavirus infiziert, dem ist im Normalfall das Mitgefühl seiner Mitbürger sicher. In ostasiatischen Ländern wie Japan, Südkorea oder Singapur ist das anders. Lokale Medien berichten über zunehmendes Online-Mobbing Erkrankter.

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Kampf gegen Corona in Asien: Erfolg dank Datenzugriff

Dieser Text erschien zuerst auf dw.com

Ohne Handy kommt man nicht in den Supermarkt: Singapur und Südkorea setzen auf die extensive Nutzung der Daten von Bürgern gegen die Verbreitung von COVID-19. Im Westen will man eher Daten- statt Virenschutz.

Jeden Abend bekommt Janine Dietzel eine SMS der Regierung mit dem Inhalt, dass keine neuen Corona-Fälle registriert wurden. Seit ein paar Wochen sind in Singapur keine lokal verbreiteten COVID-19-Fälle mehr aufgetreten. Dietzel fühlt sich sicher, sie kann sich nicht anstecken. Doch das Sicherheitsgefühl hat eine Kehrseite: “Ich habe keine andere Wahl, als mich den vielen Regeln zu fügen”, sagt sie der DW am Telefon.

Die Regeln fangen an, sobald sie ihre Wohnung in Singapur verlässt. Ihr Handy ist dann immer voll aufgeladen, denn sie braucht es, um sich frei bewegen zu können. “Ich muss mich überall ein- und auschecken.” Wie oft sie ihr Handy zücken muss, erklärt Dietzel am Beispiel eines Besuchs im Einkaufszentrum. Sie scannt es zuerst am Haupteingang, als nächstes, wenn sie drinnen einen der Läden betritt, wenn sie diesen wieder verlässt, und zuletzt, wenn sie aus dem Gebäude wieder auf die Straße hinausgeht. 

Wenn sie also die Shopping Mall und darin vier Geschäfte besucht, wurden ihre Daten zehn Mal gespeichert. “Selbst bei einem kleinen Takeaway-Stand auf dem Markt muss ich mich scannen lassen”, erzählt die Deutsche, die seit drei Jahren in Singapur lebt.

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