Kategorie: Internet

Warum ihr aufhören solltet, eure Babys zu posten

Photo by Liv Bruce on Unsplash

Photo by Liv Bruce on Unsplash

Dieser Beitrag erschien zuerst am 15.05.2018 auf watson.de

Am Sonntag war Muttertag. Da haben mal wieder alle ihren Mamas mit herzzerreißenden digitalisierten Analog-Fotos auf Instagram gratuliert (obwohl die Mütter es da nicht sehen, weil die sind meist nicht auf Instagram).

In meinem Freundeskreis gibt es auch schon einige Eltern. Und was tun die Partner meiner Freundinnen? Sie posten ein Foto ihrer Liebsten mit dem gemeinsamen Baby, auf Instagram, auf Facebook, auf Twitter. Die ganze Welt soll die jungen Mütter und vor Allem den süßen Nachwuchs bewundern.

Kaum geboren, schon auf Instagram

Neulich öffnete ich Instagram und scrollte lethargisch über meinen Newsfeed, da sah ich: Ein nacktes, schutzloses Wesen, zerknautschtes Gesicht, Schläuche an der Brust, sein kleines Ärmchen in einem Gips gesteckt. Es handelte sich nicht um ein Unfallopfer, sondern um das Neugeborene eines Freundes. Dazu der Text: „Willkommen in der Welt, Jonas. Babys sind toll“. Toll, auch für die Likes meines Freundes. 111 Personen gaben ihm ein Herzchen für das Foto und kommentierten mit „Glückwunsch!“ und „Wie süß!“. Read More

Refugees in Iraq prepare for digital future

Not far from the conflict in northern Iraq, refugees are studying for their digital future. The IT concept aims to help them out of unemployment with computer skills. Ariana Dongus and Christina zur Nedden report.

When Goory Al-Hamed fled from Damascus, she didn’t think twice about what to take along: a few clothes and her laptop – not knowing that it would soon become her most important asset.

Now, just over three years later, the 27-year old woman sits on a pillow in a refugee camp South of Irbil, the Kurdish capital of Northern Iraq, her laptop in front of her, next to her a little gas oven, the only heat source on this cold morning. Goory quickly types out a programming code. Her web application prototype is almost finished. But then the light goes out with a bang: another power cut. Goory shuts down the laptop and leaves the shanty. She passes the white tents of the UN refugee agency, the football field, the mosque and the Iraqi security guards‘ office and walks out of the camp. A few minutes later, the bus arrives that takes her to the programming school.

Read More

Programmierer aus dem Flüchtlingscamp

Foto: Ariana Dongus

Foto: Ariana Dongus

Dieser Beitrag erschien in der Printausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung am 30. April 2017 und online auf faz.net

Im Irak tobt der Krieg gegen den IS. Nebenan büffeln Flüchtlinge für die digitale Zukunft. Das Konzept einer Amerikanerin will ihnen mit Technologiekenntnissen aus der Arbeitslosigkeit heraushelfen.

Als Goory Al-Hamed aus Damaskus fliehen muss, denkt sie nicht lange nach, was sie mitnimmt. Es sind nur ein paar Kleidungsstücke und ihr Laptop, der später zu ihrem größten Kapital werden wird. Jetzt, dreieinhalb Jahre später, sitzt die 27-jährige zierliche Frau auf einem Kissen in einem Flüchtlingscamp am südlichen Ende von Arbil, der kurdischen Hauptstadt des Nordiraks, denselben Laptop vor sich, neben ihr der kleine Gasofen – die einzige Wärmequelle an diesem kalten Morgen. Sie streift die Ärmel ihres Mantels zurück und tippt rasend schnell einen Computercode ins Eingabefenster.

Ihre Website, die es Krankenhäusern ermöglichen soll, bei Versorgungsknappheit Medikamente untereinander auszutauschen, ist fast fertig gebaut. Nur noch wenige Klicks. Doch dann erlischt mit einem Knall das Licht: schon wieder Stromausfall. Al-Hamed klappt den Rechner zu und verlässt die Baracke. Sie geht vorbei an den weißen Zelten des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen, dem Fußballplatz, dem Elektronik-Geschäft ihres Bruders, raus aus dem Camp. Gleich kommt der Bus, der sie zur Programmierschule bringt. Read More

Was hilft gegen IS-Propaganda im Netz? Terror-Satire liken und teilen

Dieser Beitrag erschien zuerst auf wired.de

Wie wehrt man sich gegen IS-Propaganda im Internet? Mit Humor, sagen Islamwissenschaftler und deutsch-muslimische Satiriker auf der re:publica in Berlin. Und vor allem auch, indem man Terrorismus-Satire likt und teilt.

Im Januar trauten „Beliebers“ ihren Augen nicht als unter dem Hashtag #JustinBieber ein Exekutions-Video auf Twitter auftauchte. Der selbsternannte „Islamische Staat“ hatte den Erfolgs-Hashtag an einen Link zu einem Rekrutierungsvideo geklebt in der Hoffnung ein paar der rund 70 Millionen meist jugendlichen Follower des Bieber-Kanals für den Dschihad zu begeistern.

Für IS-Kämpfer dient der Westen als Feindbild, sie nutzen für ihre Zwecke jedoch genau die Mechanismen westlicher Popkultur. So erreichen sie Jugendliche, die im Internet womöglich nach Sinn suchen und sich konkreten Rat für ihr Leben erhoffen. Der IS ist mit Videos, Fotos, Info-Seiten zur Stelle. Und die erreichen ihr Publikum auch dadurch, dass Medien die Inhalte teilen – zwar zu Demonstrationszwecken und mit journalistischer Distanz. Aber so verbreitet sich die Propaganda.

Read More

Brexit: Fünf Digital-Projekte, um junge Briten zur Abstimmung zu bewegen

Dieser Beitrag erschien zuerst auf wired.de

In or Out? In knapp einer Woche stimmen die Briten ab, ob sie in der EU bleiben wollen oder nicht. Meinungsumfragen sagen ein sehr knappes Ergebnis und einen Kampf zwischen jung und alt voraus. Junge Briten tendieren dazu, in der EU bleiben zu wollen, die U-35-Generation gilt aber auch als besonders wahl-faul. Der Kampf um ihre Stimme wird daher dort ausgetragen, wo sich die jungen Wähler am ehesten aufhalten: im Internet.

Spätestens seit der ersten Obama-Kampagne finden Wahlkämpfe immer mehr im Internet statt. Das gilt auch für das Referendum zum Brexit am 23. Juni. Insbesondere die „Leave-Kampagne“ der EU-Gegner hat sich für den Online-Wahlkampf einiges einfallen lassen: Da gibt es das verlockende Angebot,50 Millionen Pfund (angeblich das Geld, das täglich von UK nach Brüssel fließt) bei einem EM-Tipp-Spiel zu gewinnen, einen Brexit-Spielfilm zum ebenso angeblichen Luxus-Leben der EU-Parlamentarier und eigens geschriebene ungewollt komischeSongs zum EU-Austritt.

Die so genannte Stronger-in-Kampagne der EU-Befürworter ist im Vergleich wenig ansprechend. Dabei könnten EU-Unterstützer einen ordentlichen Online-Auftritt gut gebrauchen. Sie fürchten um die jungen Wahlberechtigten, denn Briten unter 35 sind eigentlich positiv gegenüber der EU eingestellt und könnten den Unterschied im voraussichtlich knappen Wahlergebnis machen.

Read More