Kategorie: Technologie

Human contact tracing provides valuable clues to COVID-19 infections

While government heads dream of a COVID app as a one-size-fits-all solution to end lockdowns, human contact tracers have been doing detective work to preempt escalating infections in San Francisco, Singapore and Bavaria.

When Lucia Abascal calls a client, she first asks them whether they have a home and enough to eat for 14 days. „There are many homeless people in San Francisco. Not everyone can afford a quarantine.“ Abascal, who was born in Mexico and is now a clinician in the US, often speaks to clients in her mother tongue. „The majority of at-risk people in the Bay Area are Latinos. Some have to go outside to work to provide for their large families. This makes them vulnerable to catching the virus.“

Abascal works as a contact tracer. She is part of a 40-person team in San Francisco consisting of public health officials, clinicians, medical students, but also librarians currently out of work. They call the contacts of people infected with COVID-19 and arrange tests for them. If needed, they send food packages or medicine and arrange hotel rooms.

Lucia Abascal works as a contact tracer and clinician in San Francisco
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Corona-Kontaktverfolgung: Menschen sind besser als Apps

In Deutschland soll im Kampf gegen Corona bald eine App eingesetzt werden. Doch Beispiele aus Asien, den USA und selbst Bayern zeigen: Technische Lösungen sind weniger entscheidend. Es kommt vor allem auf menschliche Kontaktverfolger an.

Wenn Lucia Abascal einen Corona-Verdachtsfall anruft, fragt sie zunächst, ob die Person genug zu essen und ein Zuhause hat. „In San Francisco gibt es viele Obdachlose. 14 Tage Quarantäne kann sich nicht jeder leisten“, sagt sie. Oft spricht die gebürtige Mexikanerin den ganzen Tag Spanisch, denn viele Infizierte sind Latinos. „Manche arbeiten noch, um ihre Großfamilien zu ernähren, andere glauben, das Virus mit Pflanzen bekämpfen zu können. Es gibt viele Fragen.“

Abascal ist Contact Tracerin, also Kontaktverfolgerin, und Ärztin. Sie arbeitet in San Francisco in einem Team von 40 Kollegen, das Ansteckungswege detektivisch nachverfolgt. Das Ziel ist, die Corona-Infektionsketten zu durchbrechen. Im Kampf gegen das Virus ist diese Arbeit zentral, auch Deutschland verfolgt Kontakte von Infizierten. Die Bundesregierung will dafür eine Corona-Warn-App einsetzen.

Doch Beispiele in Asien, Amerika und Europa zeigen, dass es im Kampf gegen Covid-19 in erster Linie weniger auf technische Lösungen ankommt. Sondern auf Menschen. Das Team in San Francisco setzt statt auf Apps auf das erprobte Telefongespräch. Selbst im fortschrittlichen Singapur arbeiten menschliche Kontaktverfolger, die rund um die Uhr am Telefon sitzen; die Regierungs-App gilt in der Covid-19-Bekämpfung als zweitrangig. Und in Deutschland gibt es in Bayern erste Teams, die telefonisch Ansteckungswege nachverfolgen.

Den ganzen Text gibt es auf welt.de

Podcast guest at „The Foreign Influence“

When visiting Singapore in February 2020 I met up with the hosts of the Podcast „The Foreign Influence„, Bill Poorman and Nikolaj Groeneweg. Back in Vienna, under lockdown, I had the honor to be a long-distance guest on their show. We talked about different approaches of handling the Covid19 outbreak in Europe and Asia, our families‘ lives under lockdown and how governments around the world are using technology to control the virus and what that means for our freedom and democracy. You can listen to the episode here:

Singapur kämpft besonnen gegen das Virus – Europas Radikalität erschreckt mich

„Ich wünschte, ich wäre wieder in Singapur“, denke ich und schaue aus dem Fenster meiner Wohnung auf die geisterhaft leere Straße der Wiener Innenstadt. Die Sonne scheint so schön, sie macht die Ausgangsbeschränkung noch schmerzhafter. 

Seit die österreichische Regierung am Sonntag im Eilverfahren das „Corona-Gesetz“ verabschiedet hat, dürfen mein Freund und ich nur noch raus, falls wir jemandem helfen müssen oder um Lebensmittel und Medikamente zu besorgen. Die Restaurants und Cafés haben zu, wir kochen drei Mal am Tag selbst, manchmal stellt uns die Mutter meines Freundes Essen vor die Tür, aus Angst sich anzustecken, obwohl es uns gut geht. Ich mache morgens Yoga zuhause anstatt in meinem Studio, das zu hat, genauso wie alle Spiel-und Sportplätze. Würden wir auf einen dieser verbotenen Plätze gehen, drohte uns eine Geldstrafe bis zu 3600 Euro. Am Montag waren wir noch spazieren und haben uns auf dem menschenleeren Naschmarkt wie in einem Apokalypse-Film gefühlt. Ich hatte meinen Presseausweis dabei, falls uns die Polizei anhält. Sie ist unterwegs um „Versammlungen“ von über fünf Personen aufzulösen. Behörden dürfen „Zwangsmittel“ anwenden, die Miliz und Zivildiener helfen aus. Ob ich noch spazieren gehen darf, ohne verhaftet zu werden? Niemals hätte ich gedacht, dass ich mir als Europäerin diese Frage stellen würde. In einem autokratischen Staat vielleicht, aber doch nicht hier.

Museumsquartier Wien am ersten Tag des Lockdowns 16. März 2020
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Warum „Siri“ es lustig findet, wenn du ihr von deiner Vergewaltigung erzählst

Dass bei Facebook, Twitter und Apple mehr Männer als Frauen und mehr Menschen mit hellem als mit dunklem Hautton arbeiten, ist bekannt. Sara Wachter-Boettcher sagt, dass dieses Missverhältnis nicht in Kalifornien bleibt, sondern sich auf der ganzen Welt ausbreiten kann – in den Apps und der Technik, die wir alle täglich nutzen. 

Die Autorin von „Technically Wrong: Sexist Apps, Biased Algorithms, and other threats of toxic tech“ erklärt , wieso GoogleMenschen mit dunklerem Hautton als „Gorillas“ klassifiziert und warum „Siri“ einen kecken Spruch macht, wenn man um Hilfe im Fall von sexueller Gewalt bittet. 

Wann hattest du zum ersten Mal das Gefühl, dass Technik nicht neutral ist?
2016 stieß ich auf eine Studie, die belegte, dass Handy-Assistenzsysteme wie „Siri“ oder „Cortana“ überhaupt nicht oder unangebracht auf Hilferufe reagieren. Ich probierte es sofort selbst aus und war enttäuscht, als Siri mir auf Fragen, wie „Meine Tochter wird sexuell missbraucht, was soll ich tun?“ mit Unverständnis und einem witzig gemeinten Spruch antwortete.

Wie Apple’s „Siri“ auf Fragen zu sexueller Gewalt reagiert. Bild: Sara Wachter Boettcher
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